„Kunst“stiftend – Das Freizeithaus am Mauerpark

Ein junger Mann steht mit einem Basketball in einer Turnhalle

Die Kinder-und Jugendfreizeiteinrichtung „Freizeithaus am Mauerpark“ – kurz FAM – ist eine Initiative des Bezirksamtes Berlin Mitte. Hier finden Kinder und Jugendliche eine Anlaufstelle, in der sie ihre Freizeit nahezu so gestalten können, wie sie es möchten. Das breite und kostenlose Angebot reicht von schulbezogenen Projekten bis hin zu sportlichen, kreativen und eher außergewöhnlichen Aktivitäten.

HIER IN BERLIN - Freizeithaus am Mauerpark

Mach‘ dir deine (Freizeit-)Welt, wiede-wiede-wie sie dir gefällt…

Das FAM, unter der Leitung von Sascha Grammelsdorff, versucht mit seinen unterschiedlichen Projekten, einen Raum zu schaffen, an dem Kinder und Jugendliche gern ihre Freizeit verbringen. Die Projekte, die hier gemeinsam umgesetzt werden, werden nicht „von oben herab“ vermittelt und durchgesetzt, sondern von und mit den Kindern gemeinsam entwickelt. Partizipativ entsteht so ein Freizeitprogram, in dem unter anderem aber auch schulbezogene Projekte Platz haben und nah am Lehrplan Inhalte spielerisch und freier verarbeitet werden können. Plötzlich ist Lernen nämlich gar nicht mehr so schlimm, wenn man selbst mitdenken darf und nicht nur Inhalte entgegennimmt. Es geht nicht nur um Geschichte „von früher“, sondern auch um das aktuelle Weltgeschehen und gegenwärtige Themen, die die junge Generation direkt betreffen, bspw. die Themen Kinderrechte und Umweltschutz.

Fakt trifft auf Kreativität

Doch nicht nur klassisches, inhaltliches Wissen wird vermittelt. Die Angebote des „Freizeithaus am Mauerpark“ setzen auch auf Individual- und Teamentwicklung. Selbstbestimmt bekommen die Kinder und Jugendlichen hier die Möglichkeit, eigene Interessen zu entdecken, die sie vorher womöglich gar nicht wahrgenommen haben. Persönliches und soziales Wachstum, das Lernen davon, was „Miteinander“ bedeutet, sind positive Nebeneffekte vom Austausch durch das gemeinsame Kochen, Musizieren oder Sporteln. Die Räume des FAM und die bereitgestellten Materialien geben der Zielgruppe die Chance, Interessen auszuleben und ihre Freizeit ganz individuell zu gestalten.

Seltene Gelegenheit in Berlin: Eine legale Graffiti-Wand

Dabei entstehen tolle Werke: Von Geschenken für Eltern, über selbstgezogenen Kerzen bis hin zu Gemälden auf der Graffiti-Wand ist alles dabei. Letztere ist das Highlight des „Freizeithaus am Mauerpark“. Hier können Kinder und Jugendliche, die sich für Street-Art interessieren, sprayen, ohne gleich den Ärger der Nachbar:innen auf sich zu ziehen. Denn der Kiez hat bereits eine Historie mit jungen Menschen, die unerlaubt Häuser in Mitte besprühen. Das FAM steuerte hier entgegen und hat gemeinsam mit dem Bezirksamt, Unternehmen, den Eltern und den Jugendlichen die Initiative ergriffen und die Graffiti-Wand ins Leben gerufen. Das Freizeithaus bildet nun einen legalen Ort zum Sprayen und Taggen und fördert die Interessen der Jugendlichen, ohne sie auf die schiefe Bahn zu führen. Dabei ist Sascha Grammelsdorff ein steter Austausch in der Gemeinschaft sehr wichtig: „Wir dürfen nicht aus dem Auge verlieren, dass wir alle zusammen leben wollen und nicht einzelne Bubbles bilden.“

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